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Warum eine längere Stagnationszeit von Trinkwasserinstallationen problematisch sein kann

 

Das Trinkwasser, welches aus unseren Leitungen kommt, enthält selbst in bester Qualität Mikroorganismen, wenn auch in sehr geringer Konzentration. Diese sind im Grunde nicht schädlich für uns Menschen. Es kann allerdings zur Bildung schädlicher Kleinstlebewesen kommen, wenn Wasser über einen längeren Zeitraum in den Trinkwasserinstallationen steht. Hierbei kann das Wasser Wärme des umliegenden Mauerwerks aufnehmen, um so ein optimales Klima für Krankheitserreger zu schaffen. Außerdem können sich aus umliegenden Materialien (Dichtungsschläuche, Leitungen) winzige Mengen lösen und mit in die Flüssigkeit gelangen.

Steht Trinkwasser nun über mehrere Stunden oder Tage still, wird von Stagnationswasser gesprochen. Es ist nicht mehr frisch und kann Verunreinigungen enthalten. Bei z. B. Ferienwohnungen oder Gäste-WCs, welche äußerst selten oder teils gar nicht genutzt werden, kann es dann zu Problemen für die gesamte Installation kommen.

Doch wie geht man nun mit Stagnationswasser um?

  • Bei einer Standzeit von mehr als vier Stunden, also z. B. nach einer Nacht sollte das Wasser kurz ablaufen, bis es merklich kühler ist und somit nicht aus von Stagnation betroffenen Leitungen stammt. Das ablaufende Wasser kann aber noch zur Haushaltsreinigung oder zum Bewässern von Pflanzen genutzt werden.
  • Selten oder nicht genutzte Leitungen sollten durch Absperrventile von der übrigen Trinkwasserinstallation abgetrennt werden.

Hinweis: Es reicht nicht aus, Stagnationswasser kurz zu erhitzen, um mikrobielle Verunreinigungen zu entfernen und es dann als Trinkwasser oder zur Speisenzubereitung zu verwenden. Dabei werden höchstens temperaturempfindliche Krankheitserreger entfernt, jedoch keinesfalls die aus den Installationsmaterialien gelösten chemischen Spurenstoffe.

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Dr. Ingo Weinreich
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